Die Arganie (auch als Argan- oder Arganöl-Baum bekannt) zählt zu den ältesten Bäumen der Welt und ist etwa 25 Millionen Jahre alt. Einst bedeckte der Baum, aus dessen 'Nüssen' (eigentlich sind es die Fruchtkerne) das wertvolle Arganöl gewonnen wird, große Flächen in Nordafrika und Europa, heute jedoch wächst der Arganbaum nur noch im südwestlichen Marokko.
Die dort lebenden Berberstämme bezeichnen die Arganie als Baum des Lebens und behaupten, Arganöl wirke Wunder. Die Arganie versorgt die Menschen mit Holz als Brennstoff und als Gerüst für ihre Häuser, mit Arganöl als Medizin. Nicht zuletzt die dienen die Blätter als Futter für die Ziegen. Die Früchte enthalten ein kostbares Öl, das Arganöl, das zu den wertvollsten Lebensmitteln der Welt gehört. Nicht umsonst wird Arganöl auch als das flüssige Gold Marokkos bezeichnet. Wissenschaftler aus Marokko und Europa haben mit modernen Analysen die wertvollen Inhaltsstoffe von Arganöl untersucht und 1998 wurde das Argangebiet durch die UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Seit Mitte der 90er Jahre jedoch wird mit Besorgnis festgestellt, dass der so wichtige Arganbaumbestand zurückgeht, was dramatische Folgen für das ökologische und wirtschaftliche Gleichgewicht in dieser Region hat. Die Arganbäume bieten einen natürlichen Schutzwall gegen die Wüstenbildung. Der Verkauf von Arganöl bietet darüber hinaus der Landwirtschaft ein stabiles Einkommen, eine Verbesserung der Infrastruktur und der sozialen Stellung.
Mittels verschiedener Projekte und Gesetze möchte Marokko den Schutz des Arganbaumes erreichen. Dies geschieht u.a. durch nationale und internationale Öffentlichkeitsarbeit, durch langfristige Aufforstung des Baumbestandes. Durch die Verbesserung der Gewinnungsmethoden von Arganöl sichert man die lokalen Ressourcen und erhöht den Arganöl-Ertrag pro Hektar Anbaufläche. So ist es heute beispielsweise verboten, Ziegen auf die Bäume zu treiben oder die Bäume maschinell zu rütteln.
Hier können Sie diesen
Artikel
als pdf-Dokument einsehen
und/oder herunterladen